Ein konstruktiver Umgang mit Konflikten

 ist systemrelevant

Die meisten Menschen mögen Konflikte nicht. Es liegt nicht in unserer Natur, konfliktfreudig zu sein. Trotzdem können wir uns dem manchmal nicht entziehen. Ein Konflikt äussert sich darin, dass wir gegen jemanden anzugehen versuchen, dessen Verhalten in einer bestimmten Situation mit unseren Erwartungen unvereinbar scheint - oder umgekehrt. Bewusst schiebt man dann die Schuld dem anderen zu, weil man die eigenen Erwartungen als gerechtfertigt ansieht.


Das Wort «Konflikt» aus dem Lateinischen «confligere» heisst gegeneinander kämpfen. Der Konflikt kann einseitig oder beidseitig als solcher erlebt werden oder auch eine ganze Gruppe erfassen. Gemäss Friedrich Glasl gibt es 9 Eskalationsstufen, wonach bei den ersten drei Stufen noch beide Parteien gewinnen können, bei den mittleren drei Stufen jeweils nur eine und bei den letzten drei Stufen beide Parteien Verlierer sind. Ein Konflikt wird immer auf der emotionalen Ebene ausgetragen und hat selten mit der Sache zu tun, um die es gerade geht. Mit anderen Worten: die Sache hat keine Ahnung davon, dass der Konflikt überhaupt existiert und es ist ihr egal!


Haben Sie schon einmal in Ihrem Umfeld analysiert, wie und warum es zu Konflikten kommt? Wie werden diese ausgetragen? Welches Verhaltensmuster können Sie beobachten? Wie wird miteinander kommuniziert? Möglicherweise haben Sie festgestellt, dass Vorurteile, Intoleranz oder Unwissen eine Rolle spielen, dass dem Konflikt Eigeninteressen und Machtspiele zugrunde liegen, dass Empathie und Kompromissbereitschaft fehlen oder die Kommunikation unangemessen und die Person im Mittelpunkt überfordert ist.


Während Meinungsverschiedenheiten oder Auseinandersetzungen im Alltag einen klärenden und heilsamen Einfluss auf eine Beziehung haben können, sind echte Konflikte mit verhärteten Fronten sehr viel tiefgründiger und aufwühlender.


Ungelöste Konflikte sind zeit- und energieraubend und ungefähr so kontraproduktiv, wie der Versuch, gleichzeitig das Gaspedal und die Handbremse zu betätigen. Darunter leiden nicht nur die direkt Involvierten und die Sache, sondern das gesamte System.


Was auch immer Sie in ihrem Arbeits- oder Familienumfeld als störend empfinden, sprechen Sie es an, bevor daraus ein Konflikt entsteht. Damit zeigen Sie Mut und Selbstbewusstsein, setzen Grenzen und verschaffen sich Achtung. Es mag sogar von Vorteil sein, von Anfang an eine neutrale (nicht emotionale) Drittpartei, welche die nötige Distanz hat und die Kommunikation entschärfen kann, zur Schlichtung beizuziehen. Gerne biete ich meine Erfahrung und Unterstützung im Sinn einer gewaltfreien Kommunikation an, bevor der Konflikt eskaliert.


Ihre Tatjana Gaspar


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