Auf die richtige Einstellung kommt es an

In der heutigen schnelllebigen und sich ständig weiterentwickelnden Welt wird Erfolg oft der Intelligenz, den Fähigkeiten und Ressourcen zugeschrieben. Viele Menschen betonen gerne die Anzahl der klugen Bücher, die sie gelesen, oder die zahlreichen Weiterbildungsmaßnahmen, die sie im Laufe ihres Lebens ergriffen haben. Beides ist sehr lobenswert und spricht für ihre Neugier und ihr Engagement für lebenslanges Lernen und Verbesserung. Einer der wichtigsten, aber oft übersehenen Faktoren für den persönlichen und beruflichen Erfolg ist jedoch die richtige Einstellung. Die Art und Weise, wie wir denken, Herausforderungen wahrnehmen und auf Rückschläge reagieren, spielt eine fundamentale Rolle dabei, welches Ergebnis wir am Ende erhalten. Die richtige Einstellung zu entwickeln ist entscheidend, bevor man sich auf eine Herausforderung oder einen Karrierewechsel einlässt, da sie den Grundstein für Belastbarkeit, Wachstum und langfristigen Erfolg legt.


Aber was ist die richtige Einstellung? Vision? Fokus? Willenskraft? Durchsetzungsvermögen? Eine Mischung aus all dem und mehr? Haben wir sie bereits, wenn wir geboren werden, oder können wir sie im Laufe der Zeit erlernen und trainieren? Wenn uns nie jemand sagt, was das richtige Mindset ist, und uns nicht zeigt, wie wir es sinnvoll einsetzen können, woher kommt dann unsere Motivation zur Leistung? Ist dieses Mindset eine Emotion, eine Energie oder eine bewusste Entscheidung, die wir in unserem Gehirn ein- und ausschalten können? Was sind Ihre Meinung und Erfahrung dazu?


Die Forschung hat gezeigt, dass die eigene Einstellung essentiell ist für die Bestimmung des Lebensverlaufs. Als Kinder haben die meisten von uns wahrscheinlich die Glaubenssätze übernommen, mit denen unsere Eltern oder Großeltern aufgewachsen sind und die sie uns vermittelt haben. Diese Glaubenssätze sind ein fester Bestandteil unserer frühen Erziehung und tief im Geist verwurzelt. Unser Verhalten und unsere Meinungen formen wir dann weiter, indem wir die verschiedenen Einflüsse innerhalb unseres jeweiligen sozialen und wirtschaftlichen Umfelds aufnehmen. Wenn wir erwachsen sind, bestimmen sie unsere Einstellung zu Arbeit, Karriere, Gesellschaft und Geld – um nur einige zu nennen.


Wenn ich mit Freunden oder Kollegen im deutschsprachigen Raum oder in Südeuropa spreche, kommen oft ähnliche Glaubenssätze aus unserer Kindheit zur Sprache, von denen wir nur schwer loskommen. Manche davon klingen vielleicht auch für Sie bekannt. Beispiele, die häufig auftauchen, sind:


• „Ohne Fleiß kein Preis“! – Es ist nicht überraschend, dass unsere Vorfahren, die Kriege und Not erlebten, davon überzeugt waren, dass nur Fleiß und harte Arbeit der wahre Weg zum Wohlstand sind. Sie kämpften darum, die ersten beiden Ebenen der Maslow’schen Pyramide zu sichern: Physiologische und Sicherheitsbedürfnisse. Nur, obschon man den ganzen Tag hart arbeitet, gibt es keine Garantie dafür, dass man das gewünschte Ergebnis erreicht. Heute haben wir alle fünf Ebenen der Maslow’schen Pyramide im Blick und unzählige Möglichkeiten, an unseren Talenten und unserer Persönlichkeit zu arbeiten, Pläne in größerem Masse zu schmieden und uns eine Vielzahl von Optionen für unser Leben vorzustellen. Fleißig zu sein reicht nicht aus, man muss mehr bieten als nur harte Arbeit. Dafür muss unser Geist lernen, über den Tellerrand hinauszuschauen!


• „Man muss sich mit kleinen Dingen zufriedengeben“! – Bescheidenheit ist eine Tugend, die in allen Religionen und Kulturen hochgepriesen wird. Sie kann aber auch als Mangel an Ehrgeiz verstanden werden. Während man in einem traditionell christlichen Umfeld Ehrgeiz bei Männern bewunderte und tolerierte, wurde von Frauen oder Mädchen andererseits Bescheidenheit und Genügsamkeit erwartet, nicht Ehrgeiz. Für diejenigen (Frauen und Männer), die heute in ihrer beruflichen oder kreativen Tätigkeit erfolgreich sein wollen, ist eine solche Bescheidenheit jedoch ein echter Killer. Wenn wir uns nicht erlauben, etwas Größeres und Besseres zu wollen, unsere Träume zu visualisieren und die Ziele zu verfolgen, die uns ihnen näherbringen, dann sollten wir uns nicht wundern, wenn wir nie etwas Nennenswertes erreichen. So entstehen kein Stolz und keine Freude! Da können wir den oberen beiden Ebenen der Maslow’schen Pyramide – Wertschätzungs- und Selbstverwirklichungsbedürfnisse – Adieu sagen.


• „Du darfst nicht auffallen“! – In meinem Fall, da ich aus einem anderen Land stammte, wurde mir als Kind eingeredet, es sei von Vorteil, wenn man sich so unauffällig wie möglich verhält. Während meine Erziehung mich scheinbar dazu ermutigte, meine eigene Meinung zu entwickeln, wurde selbstverständlich erwartet, dass ich sie respektvoll zurückhielt, insbesondere wenn sie von der Meinung einer älteren Person mit mehr Macht abwich. Meine Schulzeit bestand aus klassischem Frontalunterricht; eine Frage zu stellen war normalerweise riskant, es sei denn, ich wollte es auf die schnippische Antwort eines meiner Lehrer ankommen lassen; Debatten wurden weder gefördert noch waren sie Teil des Lehrplans. All dies ist das genaue Gegenteil von dem, was nötig ist, um in der heutigen vielfältigen Welt erfolgreich zu sein: Wir dürfen sichtbar, laut und selbstbewusst sein, unabhängig von unserer Herkunft und unserem Aussehen. Wir müssen unser Alleinstellungsmerkmal entwickeln, eine Menge Fragen stellen, aktiv das konstruktive Feedback anderer einholen, uns klar von unseren Mitbewerbern abheben und alle uns zur Verfügung stehenden digitalen Mittel nutzen, um unser Profil aufzupolieren und aus der Masse herauszustechen!


• „Es gibt wichtigere Dinge als Geld“! – Das bedeutete in meiner Kindheit, dass ich lieber meine inneren Werte pflegen sollte, als von materiellen Dingen zu träumen. Zu zeigen, dass man Geld hat (mehr Geld als andere), galt als unangemessen, fast unanständig. Andere wissen zu lassen, dass man sich etwas Teures nicht leisten konnte, war nahezu undenkbar, da man sich dafür fast schämen musste. Daher war Geld ein schwieriges Thema. Über das Geld anderer zu sprechen, konnte bedeuten, dass man neidisch ist. Über das eigene Geld zu sprechen, konnte als Angeberei ausgelegt werden. Beides sind keine guten christlichen Tugenden. Anderen Geld zu leihen bedeutete, ihnen in einer Notlage zu helfen und wurde als Großzügigkeit verstanden. Selbst Geld zu borgen hingegen konnte alle möglichen Fragen aufwerfen, warum man nicht genügend davon hatte. Es wurde erwartet, dass man mit dem eigenen Geld über die Runden kam. Heutzutage, wo wir alle Hypotheken, Firmenkredite, Kreditkarten, Leasingverträge usw. besitzen, würde diese altmodische Denkweise keinen Moment lang Bestand haben. Erfolg ist eng mit Geld verbunden, nach welchem wir alle streben. Offen zu zeigen, dass wir Geld besitzen, ist keine Schande mehr. Es ermöglicht uns, zu investieren, aufzubauen, zu vermehren, auszugeben, zu genießen, zu spenden und andere zu inspirieren. Und siehe da: Geld führte dazu, dass eine ganze Reihe neuer Werte geschaffen wurden und brachte uns an die Spitze der Maslow’schen Pyramide!


Je nachdem, was wir im Leben erreichen wollen, ist die ursprüngliche Denkweise mit althergebrachten Glaubenssätzen wahrscheinlich nicht mehr effektiv und unterstützend. Der Hauptgrund dafür ist, dass solche Überzeugungen statisch sind. Irgendwann werden sie unzureichend und unproduktiv. Mit anderen Worten: Sie haben ein Verfallsdatum in unserer Welt, in der es ständig Veränderungen gibt und Geschäftsmöglichkeiten allgegenwärtig sind. Unser Mindset ist wie ein Muskel: Er muss sich bewegen, um flexibel zu bleiben.


Bevor Sie ein neues Ziel verfolgen oder den Beruf wechseln, ist es wichtig, die eigene Denkweise sorgfältig zu beurteilen. Unsere Überzeugungen und Einstellungen prägen unser Handeln, und ohne den richtigen mentalen Rahmen können selbst die ehrgeizigsten Pläne scheitern.


Methoden wie man von einer negativen zu einer positiven Denkweise wechselt

Hier sind einige bewährte Methoden, wie Sie den Wechsel von einer negativen zu einer positiven Denkweise schaffen:


1. Selbstbewusstsein und Gedankenmonitoring

Die Entwicklung des richtigen Mindsets ist kein Prozess, der über Nacht passiert; er erfordert bewusste Anstrengung und Training. Einer der ersten Schritte zur Änderung einer Denkweise besteht darin, sich bewusst zu werden über negative Denkmuster. Wenn wir einschränkende Glaubenssätze erkennen und sie durch ermächtigende Gedanken ersetzen, kann dies einen erheblichen Unterschied in unserer Gesamtperspektive bewirken.


2. Dankbarkeit praktizieren in unserer Oase des mentalen Wohlbefindens

Dankbarkeit steigert nachweislich die positiven Emotionen und das allgemeine Wohlbefinden. Wir können Dankbarkeit auf verschiedene Weise leben. Am besten wählen Sie dazu eine ruhige Umgebung. Wenn wir die Natur und leise Musik genießen oder eine Aktivität ausüben, die uns ein gutes Gefühl gibt, wie Spazierengehen, Malen, Singen, Tanzen, Yoga usw., fällt es uns leichter zu erkennen, wofür wir dankbar sein können. Ein Dankbarkeitstagebuch zu führen und regelmäßig über positive Aspekte unseres Lebens nachzudenken, kann dabei helfen, unseren Fokus von Negativität auf Wertschätzung zu verlagern.


3. Visualisierung und Affirmationen

Bei Visualisierungstechniken geht es darum, sich Erfolg und positive Ergebnisse in der Zukunft mental vorzustellen. Wenn wir uns selbst in unserer Vorstellung nicht am Anfang unserer Reise sehen, sondern in dem Moment, wo wir unser Ziel erreichen, ist dies förderlich für den mentalen Raum, in dem unser Wachstum stattfinden kann. Affirmationen oder positive Selbstaussagen verstärken eine Wachstumsmentalität, indem sie Selbstzweifel durch Selbstvertrauen ersetzen.


4. Uns mit positiven Einflüssen umgeben

Die Menschen, mit denen wir interagieren, beeinflussen unseren Mindset stark. Wenn wir uns mit jenen umgeben, die unterstützend wirken und wachstumsorientiert sind, fördert dies unsere Positivität und Belastbarkeit. Das bedeutet auch, dass wir offen für Feedback sein müssen. Konstruktive Kritik von Menschen, denen wir vertrauen und die wir bewundern, ist eines der wirksamsten Mittel zur eigenen Verbesserung. Menschen mit der richtigen Einstellung nutzen Feedback als wertvolles Geschenk, um ihre Fähigkeiten und Strategien zu verfeinern.


5. Entwicklung einer Wachstumsmentalität

Eine Person mit einer starken Mentalität konzentriert sich auf Lösungen, anstatt sich mit Problemen zu beschäftigen. Sie behält selbst in schwierigen Situationen ihren Optimismus. Eine Wachstumsmentalität zu entwickeln, bedeutet zu glauben, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung und Lernen weiterentwickelt werden können und dass sie dazu dienen, Herausforderungen zu bewältigen. Diese Perspektive hilft uns dabei, uns kontinuierlich zu verbessern und verhindert, dass wir stagnieren.


6. Achtsamkeit und Stressmanagement gegen Versagensängste

Scheitern ist ein unvermeidlicher Teil jedes Unterfangens, aber die richtige Mentalität ermöglicht es uns, Scheitern als Lernerfahrung, nicht als dauerhafte Niederlage zu sehen, und engagiert und motiviert zu bleiben. Auf diese Weise können wir uns aufraffen, es erneut versuchen oder uns anders ausrichten. Achtsamkeitspraktiken wie Meditation, tiefes Atmen und Stressmanagementtechniken helfen dabei, Klarheit zu bewahren, unseren Fokus zu schärfen, Ängste abzubauen und das innere Gleichgewicht zu bewahren, bei dem Herz, Hirn und Hand im Einklang funktionieren.


7. Ins Tun kommen und Veränderungen akzeptieren

Das richtige Mindset erschafft eine Bühne, auf der Sinnhaftigkeit entstehen und sich Selbstmotivation entfalten kann. Das bedeutet, dass wir trotz externer Rückschläge oder Veränderungen unseren Zielen treu bleiben. Anstatt auf den perfekten Moment zu warten, sind wir entschlossen, kleine Schritte in Richtung unserer Ziele zu unternehmen, Stück für Stück unser Selbstvertrauen aufzubauen und eine proaktive Haltung zu leben. Jeder mutige Schritt nach vorne trägt dazu bei, unsere positive Einstellung zu stärken.


Fazit

Eine negative oder starre Einstellung kann zu Selbstzweifeln, Angst vor Niederlagen und Risikoscheu führen. Wenn wir uns auf Einschränkungen statt auf Möglichkeiten konzentrieren, können wir unser volles Potenzial oft nicht ausschöpfen. Umgekehrt ermöglicht uns eine positive und wachstumsorientierte Mentalität, Herausforderungen als Lernmöglichkeiten und nicht als unüberwindbare Hindernisse zu betrachten. Die richtige Einstellung hilft uns dabei, Rückschläge zu bewältigen und Motivation, Ausdauer und die Fähigkeit zur Anpassung an unvorhergesehene Umstände aufrechtzuerhalten. All das ist entscheidend, um berufliche und persönliche Veränderungen erfolgreich zu meistern. Durch bewusste Anstrengung und die Anwendung effektiver Techniken zum Erlernen einer neuen Denkweise kann jeder seine Einstellung ändern und den Weg für langfristige Erfolge ebnen.


Neue Erkenntnisse in der Quantenphysik zeigen, dass unser Potenzial keine Grenzen kennt. Die Fähigkeit, von überholten Glaubenssätzen, die uns behindern, zu einer neuen Denkweise überzugehen, öffnet die Tür zu einem Ozean an unerwarteten Möglichkeiten.

von Tatjana Gaspar 1. Juni 2025
Das Leben in all seiner Komplexität gleicht einem riesigen, sich entwickelnden, dreidimensionalen Puzzle. Es besteht aus Millionen unterschiedlicher Erfahrungen, Wendepunkten und Beziehungen. Manche Teile fügen sich nahtlos ein, während andere seltsam geformt sind, fehl am Platz wirken oder sogar auf mehrere unterschiedliche Arten zusammenpassen. Die Metapher des Puzzles regt mich dazu an, darüber nachzudenken, wie alles miteinander verbunden ist, aber deshalb noch lange nicht kontrollierbar oder unmittelbar verständlich. Die natürlichen Gesetze im Puzzle des Lebens lassen sich nicht erzwingen oder manipulieren. Wir können jedoch versuchen, Alternativen, Anpassungen oder Schlupflöcher zu finden. Aktiv an unserem Lebenspuzzle zu arbeiten erfordert Geduld, Disziplin, Entschlossenheit und die richtige Energie und Einstellung, auch wenn wir wissen, dass wir es nicht vollenden können und es nie perfekt sein wird. Aber vielleicht reicht das auch: Perfektion liegt bekanntlich nur im Auge des Betrachters. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr habe ich das Gefühl, dass etwas vollständig sein kann, ohne abgeschlossen zu sein. Jetzt könnten Sie mir erwidern, dass das Ansichtssache ist! Zu den kompliziertesten Puzzleteilen unseres Lebens gehören die Beziehungen zu Familie, Freunden, Partnern und Kollegen. Jede Beziehung versteht sich wie ein kleines Teilchen im großen Ganzen: Manchmal vervollständigt es einen schönen Teil des Ganzen, manchmal durchbricht es das Muster, das wir glaubten zu verstehen. Das Puzzle der Beziehungen Beziehungen können nährend und stärkend sein und uns emotionale Sicherheit, Kraft, Inspiration und Sinn geben. Sie können auch transformativ sein und uns helfen, über unsere Grenzen und unsere Vorstellungskraft hinauszuwachsen. Wenn Chemie und Verbindung stimmen, fügt sich eine Beziehung ein wie ein Puzzleteil, von dem wir nicht wussten, dass es fehlt. Es passt einfach. Doch nicht jedes Teil passt immer dorthin, wo wir es haben wollen. Manche werden an ihren Platz gedrückt, manche gehen völlig verloren, und manche entpuppen sich als Teil eines ganz anderen Bildes. So wie wir versuchen, uns zu verbiegen, damit etwas funktioniert, passt eine Beziehung manchmal einfach nicht zu uns oder unseren Bedürfnissen. Diese Fehlausrichtung kann von kleinen Missverständnissen bis tiefer hin zum Vertrauensbruch, Respektverlust oder Wertezerfall reichen. In der Metapher eines Puzzles kann das fehlende Teil ein ungelöstes Problem, einen Mangel an emotionaler Gegenseitigkeit, eine Kommunikationslücke oder sogar das Fehlen von etwas Wesentlichem wie einer gemeinsamen Vision oder gegenseitigem Respekt darstellen. Positiv ausgedrückt könnte das Fehlen auf eine Chance zum Wachstum hinweisen, eine Herausforderung, die uns ermutigt, die Lücke mit Reflexion, Empathie oder erneuter Bestrebung zu schließen. Es könnte auch bedeuten, dass die Beziehung nach einer Veränderung, einem neuen Dialog oder einer Neuausrichtung der Erwartungen verlangt. Fehlende Teile können jedoch auch auf besorgniserregendere Dynamiken hinweisen. Wenn Vertrauen fehlt, Ehrlichkeit oder Sicherheit dauerhaft ausbleiben, Eifersucht oder Narzissmus im Spiel sind oder die Bemühungen stets einseitig sind, dann ist das „ungute“ Gefühl, das wir verspüren, nicht nur eine vorübergehende Phase. Es kann auf eine tiefere Unvereinbarkeit oder Toxizität hinweisen. Die Auswirkungen toxischer Beziehungen Über die Zeit stört eine toxische Beziehung unseren emotionalen Frieden. Sie raubt uns unsere Energie, untergräbt unser Selbstwertgefühl und trübt unseren Blick für die Ereignisse. Solche Beziehungen weisen oft Anzeichen dafür auf, dass etwas nicht stimmt. Doch sie zu erkennen, erfordert Mut, Selbsterkenntnis und Ehrlichkeit gegenüber anderen und uns selbst. Die meisten von uns sind wahrscheinlich irgendwann im Leben schon einmal mit einer Person in Kontakt gekommen, die leichte oder starke Anzeichen von Narzissmus aufwies, oder haben in ihrem unmittelbaren Umfeld irgendeine Form von Eifersucht erlebt. Werfen wir doch einen genaueren Blick darauf! Die Klauen und Reisszähne des Narzissmus Im Fall einer narzisstischen Persönlichkeit wird die Puzzle-Metapher noch anschaulicher. Narzissten verlangen oft, dass sich alles um sie und ihre Ansprüche dreht. Unsere Bedürfnisse, Gefühle oder Grenzen werden ignoriert oder so manipuliert, dass sie ihrem Weltbild entsprechen. In einer solchen Dynamik verzerrt sich das Puzzle. Trotz ständiger emotionaler Erschöpfung haben wir vielleicht das Gefühl, das Problem zu sein oder uns ändern oder mehr anstrengen zu müssen, damit es funktioniert. Eine potenziell gefährliche Situation! Zu den typischen Symptomen einer anhaltenden toxischen Dynamik gehören: • Chronische Selbstzweifel oder ständiges Hinterfragen • Emotionale Erschöpfung nach Interaktionen • Angst, offen zu sprechen oder sich selbst zu sein • Wie auf Eierschalen zu gehen, um Konflikte zu vermeiden • Für alles verantwortlich gemacht zu werden, während man gleichzeitig unsere Gefühle entwertet • Starke Schuldgefühle, wenn wir versuchen, Grenzen zu setzen • Menschliche Isolation oder der Verbindungsverlust zu unseren eigenen Interessen Dies sind Warnsignale, die darauf hinweisen, dass das Puzzle nicht mehr mit uns, sondern gegen uns gebaut wird. Eifersucht in engen Beziehungen: Wenn Liebe und Rivalität aufeinanderprallen Eine der schmerzhaftesten und komplexesten Dynamiken in Beziehungen kann entstehen, wenn Eifersucht eine zentrale Rolle spielt, insbesondere in engen familiären Bindungen, wie zwischen Eltern und Kind oder zwischen Geschwistern, aber auch in Freundschaften. Nicht eingestandene oder ungelöste Eifersucht kann sich in subtiler Sabotage äussern, in negativen oder passiv-aggressiven Kommentaren oder darin, dass unser Erfolg und unser Selbstwertgefühl ständig untergraben werden. In solchen Beziehungen vermischt sich Liebe mit Rivalität, was Verwirrung und emotionale Spannungen erzeugt. Ein eifersüchtiger Elternteil kämpft möglicherweise mit seiner eigenen Unsicherheit und unerfüllten Träumen und projiziert seine Frustration auf ein Kind, das gerade aufblüht oder emotional frei ist. Unter Geschwistern könnte in der Kindheit beim einen eine tiefsitzende Unsicherheit entstehen aufgrund von Vergleichsmustern mit dem anderen Kind, was sich im Erwachsenenalter durch Konkurrenzdenken oder emotionale Distanz äussert. Diese Dynamiken sind besonders schwierig zu steuern, da ein Abbruch der Beziehung oft weder realisierbar noch wünschenswert ist. Stattdessen sind Klarheit und Grenzen unerlässlich. Zu erkennen, dass es bei der Eifersucht nicht um uns selbst geht, sondern um die unbehandelten Wunden des anderen, kann uns helfen, emotional Abstand zu gewinnen und dennoch unser Mitgefühl zu bewahren. Es ist wichtig, unsere eigenen Leistungen, Emotionen und Gefühle anzuerkennen, auch wenn sie beim anderen Unbehagen auslösen. Wir müssen uns nicht verstellen, um das Ego eines anderen zu schützen. Erlauben wir uns stattdessen, zu gedeihen und stolz darauf zu sein; unser Licht zu schützen, ohne es unter den Scheffel zu stellen! Da sie häufig nicht offen angesprochen wird, kann Eifersucht auch heimlich das Fundament einer Freundschaft untergraben. Wenn sich ein Freund durch das Wachstum, den Erfolg oder die neuen Beziehungen des anderen bedroht fühlt, kann dies zu subtiler Distanzierung, zweideutigen Komplimenten oder sogar zum Versuch führen, das Selbstvertrauen des anderen zu untergraben. Die Ursache für solches Verhalten ist meist eher eine Unsicherheit oder die Angst, verlassen zu werden, als Bosheit. Aber auch ohne offenen Konflikt kann sie zutiefst verletzend sein. Das Erkennen dieser Anzeichen und offene Gespräche können helfen zu klären, ob es in der Freundschaft noch Raum zum Wachsen gibt oder ob sie zu einem Puzzleteil geworden ist, das nicht mehr in unser Leben passt. Grenzen setzen und Energie zurückgewinnen Grenzen sind wie schützende Rahmen für unser Lebenspuzzle. Sie stellen sicher, dass wir definieren, was dazugehört und was nicht. Sie schützen unsere Zeit, unsere Werte und unser emotionales Wohlbefinden. Und sie sind sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld unverzichtbar. Jeder von uns hat sein eigenes Gespür dafür, wo die individuellen Grenzen liegen sollten, und hat das Recht, dass diese Individualität respektiert wird. Grenzen zu setzen erfordert keine Rechtfertigung oder Entschuldigung. Es kann so einfach und bestimmt sein wie: • „Ich bin für dieses Gespräch gerade nicht verfügbar.“ • „Ich fühle mich nicht wohl, wenn du so mit mir sprichst.“ • „Dieses Verhalten ist für mich nicht in Ordnung.“ • „Ich konzentriere mich auf mein eigenes Wohlbefinden und kann das nicht auf mich nehmen.“ • „Ich wäre dir dankbar, wenn du meine Privatsphäre respektieren würdest.“ Auch im beruflichen Umfeld können überbordende Dynamiken auftreten: Mikromanagement, emotionale Manipulation, Schuldzuweisungen oder subtile Formen von Mobbing. Wenn wir lernen, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und unsere Bedürfnisse ruhig und klar zu vertreten, können wir emotionale Verstrickungen vermeiden, obschon vielleicht für nicht auf Anhieb klar ist, was diesem Verhalten zugrunde liegt. Wenn jemand trotz klarer Kommunikation wiederholt unsere Grenzen überschreitet, ist das ein deutliches Signal: Das Problem liegt nicht an unserer Grenze, sondern an ihrer Missachtung. Wie man mit einer toxischen Beziehung umgeht und das Puzzle intakt bleibt Wenn Sie sich in einer Beziehung befinden, die sich toxisch anfühlt – ob privat oder beruflich – sollten Sie die folgenden Schritte in Betracht ziehen: Erkennen Sie die Realität an. Verleugnung ist ein Bewältigungsmechanismus, verzögert aber die Heilung. Das Problem zu benennen ist der erste Schritt zur Selbstermächtigung. Bewerten Sie Ihre emotionale Sicherheit. Fühlen Sie sich respektiert, gesehen und sicher? Falls nicht, sollte dies zur Priorität werden, bevor Sie jegliche Form der Beziehung fortsetzen. Üben Sie Distanz. Das bedeutet nicht, kalt oder distanziert zu werden. Es bedeutet, sich emotional von dem Bedürfnis zu lösen, dazuzugehören, andere zu retten oder von anderen bestätigt zu werden. Suchen Sie Sich Unterstützung. Sprechen Sie mit einem Coach, Therapeuten oder einer vertrauten Person. Toxische Dynamiken verzerren oft unsere Wahrnehmung der Realität; eine externe Perspektive und Validierung sind entscheidend. Entwickeln Sie bei Bedarf einen Ausstiegsplan. Manchmal lassen sich Beziehungen nicht mehr wiederherstellen. Wenn sie missbräuchlich, nachlässig oder ständig manipulativ sind, kann es notwendig sein, sich körperlich oder emotional zu distanzieren oder beides. Bauen Sie Ihr Selbstvertrauen wieder auf. Toxische Beziehungen können Sie an Ihrem inneren Kompass zweifeln lassen. Finden Sie zurück zu Ihren Werten, Ihren Stärken und Ihrer Vision eines erfüllten Lebens. Wenn eine Beziehung endet Eine Beziehung loszulassen, kann sich anfühlen, als würde man ein Puzzleteil verlieren, das uns einst am Herzen lag. Trauer, manchmal Schuldgefühle und die Notwendigkeit, unsere Erwartungen zu überdenken, sind die Folge. Doch unsere Grenzen zu respektieren, ist ein Akt der Integrität. Nicht jedes Teil gehört zu unserem Puzzle. Und nicht jeder Mensch kann oder sollte unseren Weg für immer mit uns gehen. Wenn wir loslassen, was nicht mehr passt, schaffen wir Platz für das, was passt: Beziehungen, die auf Vertrauen basieren, die uns erheben, inspirieren, uns so akzeptieren, wie wir sind mit all unseren Fehlern, die uns liebevoll herausfordern und unser authentisches Wachstum unterstützen. Das grössere Ganze Das Puzzle des Lebens ist nie wirklich fertig. Teile verändern sich, gehen verloren und werden wiedergefunden. Doch das wichtigste Teil ist immer unsere Beziehung zu uns selbst. Wenn dieser Kern stark ist, wenn wir unseren Wert kennen, auf unsere Bedürfnisse hören und klare Grenzen setzen, werden wir zu Meistern des Puzzlebaus. Das Bild wird nie perfekt sein. Aber es wird unser Bild sein. Letztendlich zählt nicht, dass jedes Puzzleteil nahtlos passt, sondern dass das Bild unsere Wahrheit widerspiegelt. Dass wir weiterwachsen und uns weiterentwickeln. Dass wir zulassen, dass die Überraschungen des Lebens, ob freudig oder schmerzhaft, uns zu einer umfassenderen Version von uns selbst führen.
von Tatjana Gaspar 6. Mai 2025
Auf den ersten Blick wirkt Perfektionismus edel. Er tarnt sich als Fleiß und Ehrgeiz. Doch im Grunde wurzelt er oft in Angst – der Angst, nicht genug zu sein, verurteilt, abgelehnt oder übersehen zu werden. Er erzeugt einen inneren Druck, ständig Leistung zu erbringen, Ergebnisse zu liefern und alles zu kontrollieren. Doch egal, wie sehr wir uns bemühen, „perfekt“ ist ein bewegliches Ziel – eines, das wir nie erreichen.
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Erfolgreiche Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt leben von der Vielfalt an Fähigkeiten, Charakteren und Rollen. So wie Ökosysteme ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Elementen benötigen, gedeihen Organisationen, wenn Individuen ihre angeborenen Stärken entfalten.
von Tatjana Gaspar 9. Februar 2025
Das Verlassen unserer Komfortzone ist einer der wichtigsten Schritte, den wir für unser persönliches Wachstum und unsere Entwicklung unternehmen können. Die Komfortzone ist per Definition ein friedlicher psychologischer Zustand und ein wertvoller mentaler Kokon, in dem sich alles vertraut und sicher anfühlt.
von Tatjana Gaspar 22. Januar 2025
Das Setzen Ihrer Ziele ist ein Akt der Ermächtigung, der Ihnen ein Gefühl der Sinnhaftigkeit gibt und es Ihnen ermöglicht, zu wachsen, zu erschaffen und sich weiterzuentwickeln.
von Tatjana Gaspar 10. Januar 2025
Einen Abschluss zu finden ist ein transformativer Prozess, der die Grundlage bildet, dass wir ein neues Kapitel öffnen und unsere Inspiration und Motivation wiederentdecken können.
von Tatjana Gaspar 22. Juli 2024
In einer Krise vergessen wir manchmal unsere Ressourcen. Aber Tatsache ist: Sie sind nicht verloren gegangen!
von Tatjana Gaspar 8. Juli 2024
Wir alle gehen auf unterschiedliche Weise mit Traumata um, denn Trauern, Bewältigen und Überwinden ist eine zutiefst persönliche Reise.
von Tatjana Gaspar 10. Juni 2024
Ein ausgeruhter Geist ist entscheidend für strategisches Denken und Problemlösung - wesentliche Fähigkeiten in Zeiten beruflicher Turbulenzen.
von Tatjana Gaspar 21. April 2024
Wie ein Würfel mit vielen Seiten verkörpert Resilienz gegensätzliche und dennoch komplementäre Aspekte der menschlichen Natur.
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