Unsere natürlichen Rollen im Unternehmen

Führung wird in der Geschäftswelt oft als Höhepunkt beruflichen Erfolgs gepriesen. Die Annahme, dass jeder danach streben sollte, eine Führungskraft zu werden, ist tief in der Unternehmenskultur verwurzelt. Aber seien wir ehrlich: Nicht jede(r) ist von Natur aus dazu geeignet, andere zu führen, noch ist diese Art der Führung der einzige Weg zu Erfüllung und Erfolg. Eine authentische Führungskraft zu sein, hat weniger mit dem Management von Prozessen zu tun, sondern vielmehr damit, wie man kommuniziert und eine starke Verbindung zu den Menschen um sich herum aufbaut.


Erfolgreiche Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt leben von der Vielfalt an Fähigkeiten, Charakteren und Rollen. So wie Ökosysteme ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Elementen benötigen, gedeihen Organisationen, wenn Individuen ihre angeborenen Stärken entfalten – sei es als leidenschaftliche Führungspersönlichkeiten, zuverlässige Umsetzer, begabte Gestalter, sorgfältige Analytiker oder etwas anderes.


Dennoch liegt es in der Macht und im Interesse aller, die ein Vorbild sein und vertrauenswürdig und kompetent wirken möchten, einige grundlegende Prinzipien der Selbstführung zu befolgen. Schauen wir uns diese an:


Transparenz und Integrität: Authentische Selbstführung bedeutet ein tiefes Verständnis unserer Stärken und Schwächen, basierend auf ehrlicher Selbstreflexion und regelmäßigem konstruktivem Feedback von Vertrauenspersonen. So können wir unsere inneren Werte mit unserer Einstellung, unseren Entscheidungen und unserem Verhalten in Einklang bringen.


Verantwortung: Die volle Verantwortung für unser Handeln, auch für Fehler, zu übernehmen, ist essenziell für unseren Ruf und unsere Vertrauenswürdigkeit. Offenheit und Verantwortungsbewusstsein zeigen, bedeutet, dass wir uns kontinuierlich verbessern wollen.


Emotionale Intelligenz und Verletzlichkeit: Das Erkennen und Beherrschen unserer eigenen Emotionen sowie die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, sind grundlegend für bedeutungsvolle Beziehungen. Wenn wir Unsicherheiten und Unvollkommenheiten akzeptieren und offen damit umgehen, können andere das nachvollziehen.


Effektive Selbstführung bedeutet, dass wir die Wachstumsmentalität und positive Einstellung entwickeln, die unserer Rolle angemessen sind.


Der Wert unterschiedlicher Rollen im Unternehmen

Gute Führung ist unerlässlich, um Visionen zu entwickeln und Teams zu leiten. Ebenso wichtig sind jedoch diejenigen, die Entscheidungen umsetzen, neue Ideen entwickeln oder vermarkten, Prozesse hinterfragen und verfeinern, forschen, Probleme beheben, Risiken abwägen und bewerten, den erforderlichen Einsatz finanzieller Ressourcen sicherstellen oder für Stabilität sorgen – um nur einige Rollen zu nennen. So wie eine gut funktionierende Uhr auf die Harmonie ihrer Zahnräder angewiesen ist, lebt ein Unternehmen vom komplementären Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Persönlichkeiten und Kompetenzen. Keine von ihnen kann das Unternehmen ohne die anderen voranbringen. Keine von ihnen sollte sich weniger wertgeschätzt oder gebraucht fühlen. Eine der wichtigsten Eigenschaften einer begabten Führungskraft ist es, dies zu erkennen und die richtige Mischung von Mitarbeiter*innen auszuwählen, um das Unternehmen weiterzuentwickeln.


Wissen Sie genau, welcher Typ Sie sind, welche Tätigkeit am besten zu Ihren Fähigkeiten passt und wie Sie Ihre Stärken optimal präsentieren? Wenn Sie Ihre berufliche Situation betrachten: Sind Sie genau dort, wo Sie hingehören, oder gibt es eine innere Stimme, die Ihnen sagt, dass Sie mit etwas anderem glücklicher wären?


Die wichtigsten Persönlichkeitstypen

1. Begabte und innovative Schöpfer und Planer: Visionäre und Strategen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft von Unternehmen. Ihre Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln, über den Tellerrand hinauszublicken und langfristige Pläne zu entwickeln, hilft Unternehmen, wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben. Ihr Erfolg hängt jedoch von anderen ab, die ihre Ideen umsetzen und verfeinern können.


2. Zuverlässige und loyale Umsetzer: Sie bilden das Rückgrat jeder Organisation. Sie bringen Disziplin und Beständigkeit in den Betrieb. Ihre Stärke liegt in ihrer Verlässlichkeit, Arbeitsmoral und der Fähigkeit, Ideen in umsetzbare Pläne umzuwandeln. In einer Welt, in der Innovation gefeiert wird, sorgen Umsetzer dafür, dass Kreativität nicht nur ein Konzept bleibt, sondern sich in realen Ergebnissen niederschlägt.


3. Aufmerksame und präzise Analysten und Controller: Diese detailorientierten Personen sorgen dafür, dass Prozesse reibungslos ablaufen, Risiken minimiert werden und die Qualität hoch bleibt. Sie sorgen für die notwendige Übersicht, analysieren Daten und optimieren die Effizienz. Ohne ihren ausgeprägten Blick für Details hätten Unternehmen mit Inkonsistenzen und unvorhergesehenen Herausforderungen zu kämpfen.


Parallelen zu den vier Elementen

Die Natur teilt die Kraft des Gleichgewichts in die vier klassischen Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft ein, die von Astrologen aufgegriffen und den zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet wurden. Diese Elemente spiegeln die unterschiedlichen Rollen wider, die Menschen im Geschäftsleben spielen:


Erde (Umsetzer): Geerdet, zuverlässig und methodisch sorgen diese Menschen für Stabilität und Beständigkeit. Ihre pragmatische Herangehensweise sichert langfristigen Erfolg und nachhaltiges Wachstum.

Feuer (Führungspersönlichkeiten):  Leidenschaftliche, energische und ehrgeizige Führungskräfte regen zum Handeln an und inspirieren andere. Sie sind die treibende Kraft hinter Transformation und Motivation.

Wasser (Beobachter und Lenker):  Anpassungsfähig, flexibel und einfühlsam sorgen sie für Gleichgewicht und regulieren Systeme. Ihre analytische Denkweise ermöglicht es ihnen, komplexe Situationen souverän zu meistern.

Luft (Innovatoren und Planer):  Visionär, dynamisch und intellektuell agil bringen sie frische Ideen und strategischen Weitblick in Organisationen ein und sorgen so für kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung.


Menschliche Archetypen und Rollen im Geschäftsleben

Tobias Becks vier Menschentypen – Hai, Delfin, Wal und Eule – bieten eine weitere aufschlussreiche Perspektive, durch die Menschen ihre Stärken erkennen und sie auf die stimmigsten Karrierewege ausrichten können. In der Gruppendynamik lassen sie sich wie folgt beschreiben:

Haie – wettbewerbsorientiert und ehrgeizig (Feuer): Zielorientiert, durchsetzungsfähig und strategisch, gedeihen sie in anspruchsvollen Umgebungen, in denen schnelle Entscheidungen erforderlich sind. Sie denken schnell, und ihre Tage sind immer zu kurz für alles, was sie erreichen wollen. Sie werden ungeduldig, wenn Prozesse zu lange dauern.


Delfine – kreativ und sozial (Luft): Begeistert, fantasievoll und spontan, gedeihen sie in der Kreativbranche, beim Netzwerken und bei der Ideenfindung. Als Organisatoren bringen sie ein Element von Verspieltheit und guter Laune mit. Manchmal fällt es ihnen schwer, konzentriert zu bleiben.


Wale – mitfühlend und zuverlässig (Erde): Unterstützend, fürsorglich und teamorientiert, zeichnen sie sich durch Rollen aus, die Loyalität, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt erfordern. Sie möchten, dass sich alle im Unternehmen einbezogen und anerkannt fühlen. Mit Veränderungen tun sie sich eher schwer.


Eulen – analytisch und detailorientiert (Wasser): Nachdenklich, sorgfältig und weise, eignen sich Eulen am besten für präzise Aufgaben wie Finanzen, Forschung und Qualitätskontrolle. Sie können hervorragend beobachten und zusammenfassen. Öffentliche Auftritte erachten sie oft als eine Herausforderung.


Wir sind hauptsächlich ein Archetyp und teilweise noch ein zweiter der vier. Manche, wie Delfine und Eulen, stehen auf der Temperamentsskala an entgegengesetzten Enden und sind in ein und derselben Person eher unvereinbar. Persönlich frage ich mich, welche Überlegungen Tobias Beck dazu veranlasst haben, genau diese vier scheinbar völlig zufälligen Vertreter des Tierreichs auszuwählen:

• drei, die im Wasser leben und weite Strecken zurücklegen; einer, der auf Bäumen sitzt und kurze Strecken fliegt.

• zwei Säugetiere, ein Fisch, ein Vogel.

• zwei (manchmal drei), die in Gruppen leben und jagen; einer, der allein lebt und jagt.

Falls Ihnen diese Auswahl an Raubtieren klar ist, wäre ich um eine Erklärung dankbar.


Selbstkompetenz durch die eigenen natürlichen Stärken erhöhen

Die Wahl des idealen Karrierewegs geht über die Anpassung an gesellschaftliche oder familiäre Erwartungen hinaus. Anstatt dem Druck oder der Versuchung nachzugeben, sollten wir uns, auch wenn es schwierig ist, eher fragen:

• Was war mein Traumberuf, als ich jung war?

• Welche Aktivitäten geben mir Energie, anstatt mich auszulaugen?

• Welche Art von Arbeit ermöglicht es mir, meine natürlichen Stärken und Talente zu entfalten?

• Welches Umfeld bringt das Beste in mir zum Vorschein?

• Entwickle ich mich eher weiter durch Zusammenarbeit, Wettbewerb, Innovation oder Struktur?

• Welchen Kommunikationsstil bevorzuge ich und wie reagieren andere darauf?


Indem wir unsere natürlichen Neigungen – ob in Führung, Umsetzung, Beobachtung oder Innovation – nutzen, leisten wir einen einzigartigen und bedeutsamen Beitrag für unseren Arbeitsplatz. Ein Unternehmen, das alle Rollen gleichermaßen wertschätzt, ist ein erfolgreiches Unternehmen!


Wenn Sie nach der Lektüre dieses Artikels plötzlich das Gefühl haben, dass Ihr aktueller Arbeitsort Ihnen nicht gerecht wird, dass Sie in Ihrem gegenwärtigen Beruf nie Erfüllung finden werden, oder dass Sie Ihre Berufswahl aus den falschen Gründen getroffen haben … dann ist es nie zu spät, eine Veränderung vorzunehmen und das zu tun, was Ihnen Erfüllung bringt!

von Tatjana Gaspar 1. Juni 2025
Das Leben in all seiner Komplexität gleicht einem riesigen, sich entwickelnden, dreidimensionalen Puzzle. Es besteht aus Millionen unterschiedlicher Erfahrungen, Wendepunkten und Beziehungen. Manche Teile fügen sich nahtlos ein, während andere seltsam geformt sind, fehl am Platz wirken oder sogar auf mehrere unterschiedliche Arten zusammenpassen. Die Metapher des Puzzles regt mich dazu an, darüber nachzudenken, wie alles miteinander verbunden ist, aber deshalb noch lange nicht kontrollierbar oder unmittelbar verständlich. Die natürlichen Gesetze im Puzzle des Lebens lassen sich nicht erzwingen oder manipulieren. Wir können jedoch versuchen, Alternativen, Anpassungen oder Schlupflöcher zu finden. Aktiv an unserem Lebenspuzzle zu arbeiten erfordert Geduld, Disziplin, Entschlossenheit und die richtige Energie und Einstellung, auch wenn wir wissen, dass wir es nicht vollenden können und es nie perfekt sein wird. Aber vielleicht reicht das auch: Perfektion liegt bekanntlich nur im Auge des Betrachters. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr habe ich das Gefühl, dass etwas vollständig sein kann, ohne abgeschlossen zu sein. Jetzt könnten Sie mir erwidern, dass das Ansichtssache ist! Zu den kompliziertesten Puzzleteilen unseres Lebens gehören die Beziehungen zu Familie, Freunden, Partnern und Kollegen. Jede Beziehung versteht sich wie ein kleines Teilchen im großen Ganzen: Manchmal vervollständigt es einen schönen Teil des Ganzen, manchmal durchbricht es das Muster, das wir glaubten zu verstehen. Das Puzzle der Beziehungen Beziehungen können nährend und stärkend sein und uns emotionale Sicherheit, Kraft, Inspiration und Sinn geben. Sie können auch transformativ sein und uns helfen, über unsere Grenzen und unsere Vorstellungskraft hinauszuwachsen. Wenn Chemie und Verbindung stimmen, fügt sich eine Beziehung ein wie ein Puzzleteil, von dem wir nicht wussten, dass es fehlt. Es passt einfach. Doch nicht jedes Teil passt immer dorthin, wo wir es haben wollen. Manche werden an ihren Platz gedrückt, manche gehen völlig verloren, und manche entpuppen sich als Teil eines ganz anderen Bildes. So wie wir versuchen, uns zu verbiegen, damit etwas funktioniert, passt eine Beziehung manchmal einfach nicht zu uns oder unseren Bedürfnissen. Diese Fehlausrichtung kann von kleinen Missverständnissen bis tiefer hin zum Vertrauensbruch, Respektverlust oder Wertezerfall reichen. In der Metapher eines Puzzles kann das fehlende Teil ein ungelöstes Problem, einen Mangel an emotionaler Gegenseitigkeit, eine Kommunikationslücke oder sogar das Fehlen von etwas Wesentlichem wie einer gemeinsamen Vision oder gegenseitigem Respekt darstellen. Positiv ausgedrückt könnte das Fehlen auf eine Chance zum Wachstum hinweisen, eine Herausforderung, die uns ermutigt, die Lücke mit Reflexion, Empathie oder erneuter Bestrebung zu schließen. Es könnte auch bedeuten, dass die Beziehung nach einer Veränderung, einem neuen Dialog oder einer Neuausrichtung der Erwartungen verlangt. Fehlende Teile können jedoch auch auf besorgniserregendere Dynamiken hinweisen. Wenn Vertrauen fehlt, Ehrlichkeit oder Sicherheit dauerhaft ausbleiben, Eifersucht oder Narzissmus im Spiel sind oder die Bemühungen stets einseitig sind, dann ist das „ungute“ Gefühl, das wir verspüren, nicht nur eine vorübergehende Phase. Es kann auf eine tiefere Unvereinbarkeit oder Toxizität hinweisen. Die Auswirkungen toxischer Beziehungen Über die Zeit stört eine toxische Beziehung unseren emotionalen Frieden. Sie raubt uns unsere Energie, untergräbt unser Selbstwertgefühl und trübt unseren Blick für die Ereignisse. Solche Beziehungen weisen oft Anzeichen dafür auf, dass etwas nicht stimmt. Doch sie zu erkennen, erfordert Mut, Selbsterkenntnis und Ehrlichkeit gegenüber anderen und uns selbst. Die meisten von uns sind wahrscheinlich irgendwann im Leben schon einmal mit einer Person in Kontakt gekommen, die leichte oder starke Anzeichen von Narzissmus aufwies, oder haben in ihrem unmittelbaren Umfeld irgendeine Form von Eifersucht erlebt. Werfen wir doch einen genaueren Blick darauf! Die Klauen und Reisszähne des Narzissmus Im Fall einer narzisstischen Persönlichkeit wird die Puzzle-Metapher noch anschaulicher. Narzissten verlangen oft, dass sich alles um sie und ihre Ansprüche dreht. Unsere Bedürfnisse, Gefühle oder Grenzen werden ignoriert oder so manipuliert, dass sie ihrem Weltbild entsprechen. In einer solchen Dynamik verzerrt sich das Puzzle. Trotz ständiger emotionaler Erschöpfung haben wir vielleicht das Gefühl, das Problem zu sein oder uns ändern oder mehr anstrengen zu müssen, damit es funktioniert. Eine potenziell gefährliche Situation! Zu den typischen Symptomen einer anhaltenden toxischen Dynamik gehören: • Chronische Selbstzweifel oder ständiges Hinterfragen • Emotionale Erschöpfung nach Interaktionen • Angst, offen zu sprechen oder sich selbst zu sein • Wie auf Eierschalen zu gehen, um Konflikte zu vermeiden • Für alles verantwortlich gemacht zu werden, während man gleichzeitig unsere Gefühle entwertet • Starke Schuldgefühle, wenn wir versuchen, Grenzen zu setzen • Menschliche Isolation oder der Verbindungsverlust zu unseren eigenen Interessen Dies sind Warnsignale, die darauf hinweisen, dass das Puzzle nicht mehr mit uns, sondern gegen uns gebaut wird. Eifersucht in engen Beziehungen: Wenn Liebe und Rivalität aufeinanderprallen Eine der schmerzhaftesten und komplexesten Dynamiken in Beziehungen kann entstehen, wenn Eifersucht eine zentrale Rolle spielt, insbesondere in engen familiären Bindungen, wie zwischen Eltern und Kind oder zwischen Geschwistern, aber auch in Freundschaften. Nicht eingestandene oder ungelöste Eifersucht kann sich in subtiler Sabotage äussern, in negativen oder passiv-aggressiven Kommentaren oder darin, dass unser Erfolg und unser Selbstwertgefühl ständig untergraben werden. In solchen Beziehungen vermischt sich Liebe mit Rivalität, was Verwirrung und emotionale Spannungen erzeugt. Ein eifersüchtiger Elternteil kämpft möglicherweise mit seiner eigenen Unsicherheit und unerfüllten Träumen und projiziert seine Frustration auf ein Kind, das gerade aufblüht oder emotional frei ist. Unter Geschwistern könnte in der Kindheit beim einen eine tiefsitzende Unsicherheit entstehen aufgrund von Vergleichsmustern mit dem anderen Kind, was sich im Erwachsenenalter durch Konkurrenzdenken oder emotionale Distanz äussert. Diese Dynamiken sind besonders schwierig zu steuern, da ein Abbruch der Beziehung oft weder realisierbar noch wünschenswert ist. Stattdessen sind Klarheit und Grenzen unerlässlich. Zu erkennen, dass es bei der Eifersucht nicht um uns selbst geht, sondern um die unbehandelten Wunden des anderen, kann uns helfen, emotional Abstand zu gewinnen und dennoch unser Mitgefühl zu bewahren. Es ist wichtig, unsere eigenen Leistungen, Emotionen und Gefühle anzuerkennen, auch wenn sie beim anderen Unbehagen auslösen. Wir müssen uns nicht verstellen, um das Ego eines anderen zu schützen. Erlauben wir uns stattdessen, zu gedeihen und stolz darauf zu sein; unser Licht zu schützen, ohne es unter den Scheffel zu stellen! Da sie häufig nicht offen angesprochen wird, kann Eifersucht auch heimlich das Fundament einer Freundschaft untergraben. Wenn sich ein Freund durch das Wachstum, den Erfolg oder die neuen Beziehungen des anderen bedroht fühlt, kann dies zu subtiler Distanzierung, zweideutigen Komplimenten oder sogar zum Versuch führen, das Selbstvertrauen des anderen zu untergraben. Die Ursache für solches Verhalten ist meist eher eine Unsicherheit oder die Angst, verlassen zu werden, als Bosheit. Aber auch ohne offenen Konflikt kann sie zutiefst verletzend sein. Das Erkennen dieser Anzeichen und offene Gespräche können helfen zu klären, ob es in der Freundschaft noch Raum zum Wachsen gibt oder ob sie zu einem Puzzleteil geworden ist, das nicht mehr in unser Leben passt. Grenzen setzen und Energie zurückgewinnen Grenzen sind wie schützende Rahmen für unser Lebenspuzzle. Sie stellen sicher, dass wir definieren, was dazugehört und was nicht. Sie schützen unsere Zeit, unsere Werte und unser emotionales Wohlbefinden. Und sie sind sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld unverzichtbar. Jeder von uns hat sein eigenes Gespür dafür, wo die individuellen Grenzen liegen sollten, und hat das Recht, dass diese Individualität respektiert wird. Grenzen zu setzen erfordert keine Rechtfertigung oder Entschuldigung. Es kann so einfach und bestimmt sein wie: • „Ich bin für dieses Gespräch gerade nicht verfügbar.“ • „Ich fühle mich nicht wohl, wenn du so mit mir sprichst.“ • „Dieses Verhalten ist für mich nicht in Ordnung.“ • „Ich konzentriere mich auf mein eigenes Wohlbefinden und kann das nicht auf mich nehmen.“ • „Ich wäre dir dankbar, wenn du meine Privatsphäre respektieren würdest.“ Auch im beruflichen Umfeld können überbordende Dynamiken auftreten: Mikromanagement, emotionale Manipulation, Schuldzuweisungen oder subtile Formen von Mobbing. Wenn wir lernen, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und unsere Bedürfnisse ruhig und klar zu vertreten, können wir emotionale Verstrickungen vermeiden, obschon vielleicht für nicht auf Anhieb klar ist, was diesem Verhalten zugrunde liegt. Wenn jemand trotz klarer Kommunikation wiederholt unsere Grenzen überschreitet, ist das ein deutliches Signal: Das Problem liegt nicht an unserer Grenze, sondern an ihrer Missachtung. Wie man mit einer toxischen Beziehung umgeht und das Puzzle intakt bleibt Wenn Sie sich in einer Beziehung befinden, die sich toxisch anfühlt – ob privat oder beruflich – sollten Sie die folgenden Schritte in Betracht ziehen: Erkennen Sie die Realität an. Verleugnung ist ein Bewältigungsmechanismus, verzögert aber die Heilung. Das Problem zu benennen ist der erste Schritt zur Selbstermächtigung. Bewerten Sie Ihre emotionale Sicherheit. Fühlen Sie sich respektiert, gesehen und sicher? Falls nicht, sollte dies zur Priorität werden, bevor Sie jegliche Form der Beziehung fortsetzen. Üben Sie Distanz. Das bedeutet nicht, kalt oder distanziert zu werden. Es bedeutet, sich emotional von dem Bedürfnis zu lösen, dazuzugehören, andere zu retten oder von anderen bestätigt zu werden. Suchen Sie Sich Unterstützung. Sprechen Sie mit einem Coach, Therapeuten oder einer vertrauten Person. Toxische Dynamiken verzerren oft unsere Wahrnehmung der Realität; eine externe Perspektive und Validierung sind entscheidend. Entwickeln Sie bei Bedarf einen Ausstiegsplan. Manchmal lassen sich Beziehungen nicht mehr wiederherstellen. Wenn sie missbräuchlich, nachlässig oder ständig manipulativ sind, kann es notwendig sein, sich körperlich oder emotional zu distanzieren oder beides. Bauen Sie Ihr Selbstvertrauen wieder auf. Toxische Beziehungen können Sie an Ihrem inneren Kompass zweifeln lassen. Finden Sie zurück zu Ihren Werten, Ihren Stärken und Ihrer Vision eines erfüllten Lebens. Wenn eine Beziehung endet Eine Beziehung loszulassen, kann sich anfühlen, als würde man ein Puzzleteil verlieren, das uns einst am Herzen lag. Trauer, manchmal Schuldgefühle und die Notwendigkeit, unsere Erwartungen zu überdenken, sind die Folge. Doch unsere Grenzen zu respektieren, ist ein Akt der Integrität. Nicht jedes Teil gehört zu unserem Puzzle. Und nicht jeder Mensch kann oder sollte unseren Weg für immer mit uns gehen. Wenn wir loslassen, was nicht mehr passt, schaffen wir Platz für das, was passt: Beziehungen, die auf Vertrauen basieren, die uns erheben, inspirieren, uns so akzeptieren, wie wir sind mit all unseren Fehlern, die uns liebevoll herausfordern und unser authentisches Wachstum unterstützen. Das grössere Ganze Das Puzzle des Lebens ist nie wirklich fertig. Teile verändern sich, gehen verloren und werden wiedergefunden. Doch das wichtigste Teil ist immer unsere Beziehung zu uns selbst. Wenn dieser Kern stark ist, wenn wir unseren Wert kennen, auf unsere Bedürfnisse hören und klare Grenzen setzen, werden wir zu Meistern des Puzzlebaus. Das Bild wird nie perfekt sein. Aber es wird unser Bild sein. Letztendlich zählt nicht, dass jedes Puzzleteil nahtlos passt, sondern dass das Bild unsere Wahrheit widerspiegelt. Dass wir weiterwachsen und uns weiterentwickeln. Dass wir zulassen, dass die Überraschungen des Lebens, ob freudig oder schmerzhaft, uns zu einer umfassenderen Version von uns selbst führen.
von Tatjana Gaspar 6. Mai 2025
Auf den ersten Blick wirkt Perfektionismus edel. Er tarnt sich als Fleiß und Ehrgeiz. Doch im Grunde wurzelt er oft in Angst – der Angst, nicht genug zu sein, verurteilt, abgelehnt oder übersehen zu werden. Er erzeugt einen inneren Druck, ständig Leistung zu erbringen, Ergebnisse zu liefern und alles zu kontrollieren. Doch egal, wie sehr wir uns bemühen, „perfekt“ ist ein bewegliches Ziel – eines, das wir nie erreichen.
von Tatjana Gaspar 1. März 2025
Bevor Sie ein neues Ziel verfolgen oder den Beruf wechseln, ist es wichtig, die eigene Denkweise sorgfältig zu beurteilen. Unsere Überzeugungen und Einstellungen prägen unser Handeln, und ohne den richtigen mentalen Rahmen können selbst die ehrgeizigsten Pläne scheitern.
von Tatjana Gaspar 9. Februar 2025
Das Verlassen unserer Komfortzone ist einer der wichtigsten Schritte, den wir für unser persönliches Wachstum und unsere Entwicklung unternehmen können. Die Komfortzone ist per Definition ein friedlicher psychologischer Zustand und ein wertvoller mentaler Kokon, in dem sich alles vertraut und sicher anfühlt.
von Tatjana Gaspar 22. Januar 2025
Das Setzen Ihrer Ziele ist ein Akt der Ermächtigung, der Ihnen ein Gefühl der Sinnhaftigkeit gibt und es Ihnen ermöglicht, zu wachsen, zu erschaffen und sich weiterzuentwickeln.
von Tatjana Gaspar 10. Januar 2025
Einen Abschluss zu finden ist ein transformativer Prozess, der die Grundlage bildet, dass wir ein neues Kapitel öffnen und unsere Inspiration und Motivation wiederentdecken können.
von Tatjana Gaspar 22. Juli 2024
In einer Krise vergessen wir manchmal unsere Ressourcen. Aber Tatsache ist: Sie sind nicht verloren gegangen!
von Tatjana Gaspar 8. Juli 2024
Wir alle gehen auf unterschiedliche Weise mit Traumata um, denn Trauern, Bewältigen und Überwinden ist eine zutiefst persönliche Reise.
von Tatjana Gaspar 10. Juni 2024
Ein ausgeruhter Geist ist entscheidend für strategisches Denken und Problemlösung - wesentliche Fähigkeiten in Zeiten beruflicher Turbulenzen.
von Tatjana Gaspar 21. April 2024
Wie ein Würfel mit vielen Seiten verkörpert Resilienz gegensätzliche und dennoch komplementäre Aspekte der menschlichen Natur.
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