Umgang mit Verlustangst

Die letzten beiden Corona-Jahre haben unsere Welt durchgewirbelt. Alles, was wir glaubten sicher zu wissen über uns und unser Umfeld, wurde einer Prüfung unterzogen. Wir haben uns mehr denn je verletzlich gefühlt. Denn es gibt niemanden, der in den letzten beiden Jahren nichts verloren hat. Jede(r) von uns hat etwas opfern müssen – und sei es nur das Gefühl von Unbeschwertheit.

Es hat bei mir dazu geführt, dass ich öfter als sonst darüber nachdenke: Was fürchte ich am meisten zu verlieren? Und gleichzeitig drängt sich eine andere Frage auf: Falls ich es verliere, wie komme ich danach zurecht? Wodurch «ersetze» ich das Unersetzbare? Wie behalte ich meinen Optimismus?

Was fürchten Sie am meisten zu verlieren? Geliebte Menschen? Beziehungen oder Status? Ihre Gesundheit oder Selbständigkeit? Ihr Gedächtnis oder die Orientierung? Besitztümer? Ihre Freiheit? Ihren Job? Die Kontrolle?

Es ist nicht sinnvoll zu werten, wessen Angst berechtigter, akuter oder schwerwiegender ist als die von jemand anderem. Verlustangst kommt manchmal schleichend, lähmt uns und beeinflusst jeden Moment des Tages und der Nacht. Auch gut gemeinte Ratschläge, was dagegen zu tun ist, sind fehl am Platz.

Angst, dass etwas passiert, ist immer auch Angst davor, einen Teil von uns selbst zu verlieren. Darum müssen wir dieser Verlustangst etwas Positives und Kraftvolles entgegensetzen.

Ihr ist nur beizukommen mit gezielter Methode, behutsam und radikal, ressourcenbezogen und zielgerichtet, mit starkem Willen und Selbstvertrauen. Das können Sie aufbauen oder wiederfinden.

Lassen Sie sich nicht lähmen und auf Ihrem Lebensweg behindern. Machen Sie den ersten Schritt und suchen Sie das Gespräch mit einer Vertrauensperson. Oder rufen Sie mich einfach an. Ich freue mich immer, wenn ich helfen darf.

Inzwischen wünsche ich Ihnen Mut, Zuversicht und positive Energie jeden Tag.

Ihre Tatjana Gaspar